Kurzfassung der Stadtgeschichte Maribors
Dort, wo in der Antike eine bedeutende Verkehrskreuzung zwischen Celeia und Flavia Solva auf der einen Seite und Ptuj und Kärnten auf der anderen Seite entstand, befindet sich heute die zweitgrößte Stadt in Slowenien, Maribor. Die bescheidenen Funde aus der jüngeren Steinzeit, die Urnenfelder, die keltischen Funde und die römische villa rustica erzählen von den ältesten Spuren der Ansiedlung auf dem Gebiet der heutigen Stadt.
Mitte des 12. Jahrhunderts baute der Markgraf Otokar III. von Steier die erste Festung auf einem Hügel, den man heute "Piramida" nennt. Die Festung nannte sich einfach "Burg in der Markgrafschaft (Mark)" bzw. Marchburch und unterhalb befanden sich schon Bauernhöfe. Die kleine Siedlung unter der Burg wurde bereits 1209 als Markt und 1254 als Stadt erwähnt. Kurz darauf begannen die Bürger mit dem Bau einer zwei Kilometer langen Stadtmauer, die die Stadt umgab. Die Mauern wurden später durch Wehrtürme zusätzlich verstärkt. Der Rechtturm, der Tscheligi-Turm, der Judenturm und der Wasserturm haben sogar dazu beigetragen, die Stadt vor den Türkeneinfällen zu erhalten und enthüllen noch heute manch eine Legende.
Im Mittelalter lebte in Maribor eine zahlenmäßig und wirtschaftlich sehr starke jüdische Gemeinde. Sie bauten sich eine für jene Zeit große und mächtige Synagoge, die aufgrund ihrer Charakteristiken im mitteleuropäischen Raum phänomenal war.
Die Stadt, die aus Stein und Holz gebaut war, verschonten weder Brände noch die Pest. Letztere hat gegen Ende des 17. Jh. ein Fünftel der Bevölkerung dahingerafft und in dieser Zeit bekommt Maribor eines der schönsten Kulturdenkmäler in der Stadt, die Marien- oder Pestsäule.
Der slowenische Bischof Anton Martin Slomšek ist ein verdienter Volkserwecker. Mit der Übertragung des lavantinischen Bischofssitzes aus St. Andrä nach Maribor im Jahre 1859 wurde die Kirche des hl. Johannes des Täufers, die auf dem Platz steht, der heute nach Slomšek benannt ist, zur Domkirche.
Der Ausbau der Südeisenbahn von Wien nach Triest im Jahre 1846 bescherte der Stadt eine schnelle industrielle Entwicklung. Die einst kleine Stadt weitete sich sehr schnell aus und mit der Ausweitung der Stadt vergrößerte sich auch der Verkehr. Es mussten neue Brücken gebaut werden und gerade diese haben den mittelalterlichen Entwurf des alten Stadtteils, genannt Lent niedergerissen. Der Fluss namens Drau war schon zu Zeiten der Römer eine wichtige Verkehrsader. Jährlich fuhren etwa 700 "šajkas" und 1200 Flöße auf dem Fluss, die neben Holz auch Wein, Eisenprodukte und Textilien von Kärnten nach Beograd und weiter bis zum Schwarzen Meer transportierten. Der einst reißende Fluss flüstert heute leise über seine bedeutende Rolle am Wohlstand der Stadt. Und nur einige Meter abseits vom Fluss wächst und trägt nach mehr als 400 Jahren noch immer die samtene Königin aller Weinsorten, die Alte Rebe, die älteste edle Rebe weltweit.
Nach dem Ersten Weltkrieg sind aus der Grossen Österreichisch - Ungarischen Monarchie neue Städte entstanden. General Rudolf Maister ist derjenige slowenische General und Dichter der die heutige Nordgrenze Sloweniens verteidigt hat. Die stürmischen Jahre während des Ersten Weltkrieges haben auf die spätere Entwicklung der Stadt entscheidenden Einfluss genommen. Es entwickelte sich eine starke Textilindustrie, die auch in den folgenden Jahrzehnten ihre Gelegenheit fand. Den Zweiten Weltkrieg hat Maribor voll Angst vor der sich nähernden Militärmacht erwartet. Es war der 6. April 1941, als das ehemalige Jugoslawien unter die Gewalt fiel. Die gesamte Entwicklung und auch die Industrie in der Stadt blieben stehen. Während des Krieges wurde die Stadt fast völlig zerstört und die Folgen dessen waren noch Jahrzehnte nach Kriegsende spürbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfährt Maribor eine sprunghafte Entwicklung. Die Unternehmen haben im Zeitraum des Selbstverwaltungs-Sozialismus die Menschen überwiegend nach sozialen Kriterien beschäftigt und eine Arbeiterklasse der neuen Zeit geschaffen.
Die Stadt ist heute das Universitäts-, Wirtschafts-, Kultur-, Verkehrs- und Touristenzentrum im Nordosten Sloweniens.
Vor ungefähr vierzehn Jahrhunderten kamen unsere Vorfahren von der Balkanhalbinsel und dem Norden und sahen vor sich einen Berg, den man mit dem einzigartigen allgemeinen Namen der slowenischen Toponymik benannte - einfach Pohorje.
In den historischen Dokumenten aus dem Jahr 1230 findet man den Namen "supania Pocher", der zweifellos auf die ursprüngliche Bedeutung des Toponyms Pohorje deutet.
Pohorje ist das Ende des Alpengebirges. Es zeigt seine Außergewöhnlichkeit und Besonderheit in den Ebenen und Torfmooren mit Seen, Höhlen im Marmor und Tonalit, der höchsten slowenischen Fichte (Sgerm Fichte), dem Rest des Urwaldes Šumik und Lagerstätten von magmatischen Gesteinen (Tonalit, Chizlakit und Marmor), die in der Vergangenheit mit Fleiß abgebaut wurden. Der Überfluss an Holz schuf für Pohorje die Voraussetzungen für die Entwicklung der Holz-, Glas- und Kohleindustrie.