Alica: nekaj solilogov o neznosnosti časa
60. Festival Borštnikovo srečanje: Alice; einige Soliloquien über die Unerträglichkeit der Zeit im Saal Ondina Otta Klasinc
Wunderland
Alices schwindelerregender Sturz in den Kaninchenbau und ihr langer Fall in die Tiefe geschieht nicht einfach so – er wird ausgelöst durch ihr Empfinden der Außenwelt, die durchdrungen ist von Ordnung, Regeln, Druck und starren Erwartungen. Die sie umgebende Welt ist eng und vorhersehbar, erstickend in ihrer Strukturiertheit. Das Wunderland, in das sie fällt, bietet nicht nur eine Flucht, sondern eine vollkommen neue Perspektive – einen Raum, in dem Gedanken umherschweifen dürfen, in dem Absurdität die Regeln ersetzt und in dem das Unmögliche plötzlich möglich wird.
Der Sprung in den Kaninchenbau ist also mehr als ein fantasievolles Abenteuer – er ist ein Akt des Widerstands gegen Erstarrung, ein Schritt ins Unbekannte, ein Eintauchen in eine Welt, die zugleich aufregend und gefährlich ist. Auch wenn das Wunderland zunächst frei und verspielt wirkt, entpuppt es sich als Ort, der Mut fordert, die Konfrontation mit inneren Ängsten – und das Akzeptieren des eigenen Verlorenseins. Doch genau in dieser radikalen Desorientierung eröffnet sich eine Möglichkeit – die Möglichkeit, die Welt, die wir zurückgelassen haben, von der anderen Seite zu betrachten und uns zu fragen: Wohin weiter – wenn überhaupt?
Die Inszenierung Alice: einige Soliloquien über die Unerträglichkeit der Zeit erforscht das Wunderland als symbolischen Übergangsraum – vielleicht sogar als Metapher für den Tod. Doch nicht in mystischem, entrücktem Sinne, sondern durch eine Reihe konkreter Gefühle, die zutiefst menschlich sind – bekannt, durchlebt, überstanden. Die Schöpfer:innen zeigen sie nicht als Fiktion, sondern als Realität – als etwas, das jeder von ihnen in sich trägt.
Eintrittskarten:
- Vorverkauf: 15 €
- Regulärer Preis: 20 €