Kasimir und Karoline
60. Festival Borštnikovo srečanje: Kasimir und Karoline auf der Bühne der Ondina-Otta-Klasinc-Halle
Liebe und Krise
Nur ein Jahr vor Hitlers Machtergreifung schrieb der Schriftsteller und Dramatiker Ödön von Horváth im Jahr 1932 das Drama Kasimir und Karoline. Der Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die Inflation und die Wirtschaftskrise als Folgen des Ersten Weltkriegs waren entscheidende historische Umstände, die den Aufstieg des Nationalsozialismus ermöglichten und zur Normalisierung politischer Gewalt sowie zur systematischen Vernichtung der Regimegegner führten.
Horváth, der in seinen Dramen die sozialpolitischen Verhältnisse Mitteleuropas präzise analysierte, galt zwischen den beiden Weltkriegen als Meister der Darstellung der Schicksale verarmter Arbeiter und der perspektivlosen unteren Mittelschicht. Besonders konzentrierte er sich auf verblendete Beamte und Bürger, die durch ihre Passivität oder offene Unterstützung zum Aufstieg Hitlers beitrugen.
Das Drama Kasimir und Karoline untersucht den Zerfall gesellschaftlicher Beziehungen in Zeiten wirtschaftlicher Krisen und analysiert die Faktoren, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus führten. Sein zentrales Geschehen, das in einer Zeit massiver Arbeitslosigkeit spielt, wird von einer auf den ersten Blick einfachen persönlichen Geschichte angetrieben – der Trennung zwischen dem arbeitslosen Fahrer Kasimir und der niederen Angestellten Karoline.
Tickets:
- Vorverkaufspreis: 15 €
- Regulärer Preis: 20 €